Eine Handelspolitik für die globale Dekarbonisierung der Industrie

Mobilisierung von internationalem Handel, um Märkte für kohlenstoffarme Grundstoffe und Produkte zu schaffen bei gleichzeitigem Schutz vor Carbon Leakage

  • Laufzeit: 06/2021 - 12/2022

Die  Transformation hin zur klimaneutralen Industrie hat erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel. CO2-intensive Industrieprodukte wie Stahl, Aluminium, chemische Grundstoffe und Zement werden in großem Umfang auf internationalen Märkten gehandelt. So wie Staaten ambitioniertere Maßnahmen zur Bepreisung von CO2 und Vorgaben zur Umweltverträglichkeit dieser kohlenstoffintensiven und global gehandelten Produkte einführen, müssen sich die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger mit den Auswirkungen für den internationalen Handel befassen.
 
In der Vergangenheit hatten Regionen mit einer ambitionierteren Klimapolitik, wie die EU, eine zurückhaltende Haltung gegenüber einer Verknüpfung von Handel und Klima: Der gängige Ansatz bestand darin, jegliche Gefahr von Carbon Leakage zu verhindern. Das heißt zu vermeiden, dass Unternehmen ihre Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, wenn sie vor Ort mit höheren regulatorischen Kosten, wie zum Beispiel einem CO2-Preis, konfrontiert sind. Während es wichtig ist Carbon Leakage - also die Verlagerung von Emissionen ins Ausland - zu verhindern, müssen die politischen Entscheidungsträger:innen auch sicherstellen, dass die Anreize zur Minderung der Industrieemissionen, um die Klimaziele zu erreichen, nicht geschwächt werden. Mit Blick auf Klimaneutralität ist Aufgabe der Klimapolitik Anreize für die Herstellung von kohlenstoffarmen Produkten und Märkte für deren Kauf zu schaffen. Zudem gilt es für die globalen Handelspartner sowohl Unterschiede bei Ambition und Ausgestaltung von Klimapolitik zu überbrücken, als auch die Handelsbedingungen für grüne Märkte in Einklang zu bringen.

Ziel dieses Projekts ist es, zu einem fundierteren internationalen Dialog über die Handels- und Klimaagenda für energieintensive Industrien beizutragen. Dazu gehören auch strittigere Themen, wie der von der EU vorgeschlagene CO2-Grenzausgleich sowie die zukunftsgerichtete Arbeit an Klimaallianzen zwischen wichtigen Handelspartnern, einschließlich der EU, den USA und China. Ein wichtiges Projekt-Ziel ist die Unterstützung der Entwicklung fairer und diskriminierungsfreier nationaler und internationaler Vereinbarungen sowie politischer Rahmenbedingungen, um die Entstehung internationaler Märkte für kohlenstoffarme Grundstoffe und Produkte wirksam zu beschleunigen.

Projektleitung

Alle Inhalte

Neuigkeiten auf der Website? Lassen Sie sich per E-Mail informieren!

]>