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Wärmewende in Gebäuden

Der Ausbau von grüner Nah- und Fernwärme, der Hochlauf von Wärmepumpen und eine Sanierungsoffensive sind die zentralen Lösungen, um die Wärmewende im Gebäudesektor voranzubringen.

Wärmewende in Gebäuden

Für jedes Haus eine klimaneutrale Wärmelösung finden – das erfordert eine tiefgreifende Transformation des Gebäudesektors. Die größte Veränderung in der Wärmeversorgung in Deutschland ist seit den 1990er Jahren der Umstieg von Öl- auf Erdgasheizungen. Seit den 2000er Jahren liefern Öl und Erdgas fast unverändert über 80 Prozent der Wärme für Heizung und Warmwasser. Besonders die Bestandsgebäude verbrauchen viel Energie: ihre energetische Qualität ist überwiegend mangelhaft.

Es gibt drei zentrale Handlungsfelder für die Wärmewende in Gebäuden:

  • Den Energieverbrauch senken: Gebäude sanieren und den Anstieg der Wohnfläche pro Person eindämmen
  • Auf erneuerbare Wärme umsteigen: Öl- und Gaskessel durch Wärmepumpen ersetzen
  • Wärmenetze in Ballungsräumen ausbauen und klimaneutral machen

Um den Energieverbrauch zu senken, braucht es vor allem mehr Tempo bei der energetischen Sanierung. Besonders die Sanierung von Gebäuden in schlechtem energetischem Zustand spart viele Emissionen ein und hilft zudem gegen Energiearmut; beschleunigend für die Sanierung wirken Konzepte wie die serielle Sanierung. Darüber hinaus erleichtert eine bedarfsgerechte Nutzung von Wohnraum die Transformation: neue Wohneinheiten im Gebäudebestand zu schaffen, begrenzt den Anstieg beim Heizwärmebedarf und spart erhebliche Treibhausgasemissionen, die sonst bei der Herstellung der Materialien für zusätzliche Neubauten anfallen würden.

Wärmenetze werden vor allem in Ballungsräumen zum Standard der Wärmeversorgung, denn sie ermöglichen es, ganze Quartiere mit erneuerbarer Wärme zu versorgen. Sie müssen ausgebaut und auf klimaneutrale Wärmeerzeugung umgestellt werden. Dabei sind Großwärmepumpen, Solar- und Geothermie und die Nutzung von Abwärme die Schlüsseltechnologien für klimaneutrale Wärmenetze. Stromgeführte Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die Wasserstoff nutzen, sichern die Wärmeversorgung ab.

Für Häuser, die nicht an ein Wärmenetz angeschlossen werden können, sind Wärmepumpen das Mittel der Wahl. Sie arbeiten effizient im Bestand wie auch im Neubau. Gleichzeitig können Wärmepumpen durch einen systemdienlichen Betrieb zur Flexibilisierung des Stromsystems beitragen. Biomasse ist nur sehr begrenzt nachhaltig verfügbar und ist daher für den Einsatz in der Breite ungeeignet. Auch die Verfügbarkeit von Wasserstoff für Einzelheizungen ist in der Fläche nicht gegeben: Grüner Wasserstoff bleibt knapp und zu kostspielig für die ineffiziente Nutzung im Niedertemperaturbereich. Zudem erschwert der Einsatz von wasserstofffähigen Heizungen das Erreichen der Gebäudeklimaziele, da sie bis zur Umstellung auf Wasserstoff mit Erdgas laufen und so weiterhin Treibhausgasemissionen verursachen. Gleichzeitig ist immer noch weitestgehend offen, wie die breite Umstellung der Gasinfrastruktur auf Wasserstoff in der Praxis gelingen kann und wie sie finanziert werden soll.

Agora Energiewende engagiert sich in allen drei Handlungsfeldern der Wärmewende auf Deutschland- und EU-Ebene und erarbeitet Politikvorschläge sowie Umsetzungskonzepte, die zeigen, wie der Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand gelingt.

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