Weltweit treten die Energiesysteme derzeit in eine Phase von Veränderungen ein. So hat die Europäische Union ambitionierte Ziele festgesetzt, um den Ausstoß von Treibhausgasen im Energiesystem zu verringern und die Energiemärkte vollständig zu integrieren. Auch die G7-Staaten haben im Juli 2015 erklärt, ihre Stromsysteme vollständig zu dekarbonisieren. Und China ist inzwischen der Staat mit dem größten Markt für Erneuerbare Energien.
Deutschland spielt mit der Energiewende für diese Transformationsprozesse eine wichtige Rolle. Mit dieser langfristig angelegten Strategie, begonnen vor mehr als einem Jahrzehnt und nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima bestätigt, ist das Land auf dem Weg, sein Stromsystem fundamental zu transformieren. Die Kernkraftwerke werden bis 2022 abgeschaltet, wohingegen die Kohleverstromung erst in den 2030er Jahren auslaufen wird. Parallel dazu entwickeln sich Erneuerbare Energien zu den tragenden Säulen des Stromsystems.
Das Rückgrat der Energiewende besteht dabei aus Wind- und Solarenergie. Ähnliche Bedeutung erlangen beide Technologien weltweit, denn ihre Kosten sinken auch international rapide. Deshalb geht Agora Energiewende davon aus, dass viele Entwicklungen, die in Deutschland zu beobachten sind, eine große Relevanz für andere Länder in Europa und darüber hinaus besitzen.
Während der deutsche Ansatz durchaus vergleichbar mit Entwicklungen anderswo auf der Welt ist, so ist seine Geschwindigkeit beispiellos. Entsprechend groß ist das Interesse an der Energiewende in Europa und international.
In diesem Projekt sollen die wichtigsten Fragen zur Energiewende auf Basis solider Fakten beantwortet werden. Es konzentiert sich auf den Stromsektor, da viele Studien gezeigt haben, dass Erfolge hier entscheidend auch für die Transformation der übrigen Energiesektoren Wärme und Verkehr sein werden.