Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie ist wetterabhängig und sie ist zu 97 Prozent auf der Verteilnetzebene angeschlossen. Somit kommt den Verteilnetzen eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende zu. Sie sind bisher als Verteil-Netze konzipiert und wurden gebaut, um Strom aus Kraftwerken bis an die Anschlüsse der Endnutzer zu transportieren. Die Verteilnetze werden jedoch künftig immer mehr zu Strom-Sammelschienen, die aus verteilt gebauten Solaranlagen und Windkraftanlagen den Strom einsammeln und in die Übertragungsnetzebene zum Weitertransport ableiten. Dadurch verändern sich die Aufgaben und Rollen der Verteilnetzbetreiber rasch.
In dieser öffentlichen Diskussion wird über Speicher, Smart-Grid, Smart-Meter, Smart-Market, Investitionshemmnisse und Netzausbau gesprochen, bisher ohne eine geeignete wissenschaftliche Analyse als Grundlage für die tiefere Auseinandersetzung zu haben. Agora Energiewende hat vor diesem Hintergrund einen Stakeholder-Dialog initiiert, an dem erstmals rund 30 Vertreter der verschiedenen Akteursgruppen an einem Tisch saßen. Gemeinsam im Dialog wurde das Themenfeld strukturiert und analysiert, um dann in einer dritten Phase zu konkreten Handlungsempfehlungen zu gelangen. Der Dialog beinhaltete Einzelgespräche ebenso wie gemeinsame Plenumssitzungen und wurde durch einen gemeinsam verabschiedeten Studientext abgerundet.