„Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“ – so heißt es im Prolog zu Goethes Faust. Dieser Satz passt hervorragend zu der Debatte um das Thema CO2-Bepreisung. In der Fachwelt herrscht nach der über mehrere Jahre intensiv geführten Diskussion ein breiter Konsens: Eine deutlich stärkere CO2-Bepreisung ist dringend nötig für den Erfolg von Klimaschutz und Energiewende. Viele Vorschläge liegen auf dem Tisch, alle Argumente wurden mehrfach ausgetauscht: Die Zeit ist reif für eine Entscheidung.
Die vorliegende Publikation strukturiert die Vorschläge und kondensiert sie auf kurzfristig umsetzbare Handlungsoptionen. Die Analyse zeigt, dass kleine Schritte angesichts der hohen Strompreise und der stark schwankenden Ölpreise praktisch kaum eine Wirkung entfalten. Es ist daher – wie etwa in Frankreich oder in Schweden – eine mittlere bis größere Energiesteuerreform nötig, die zwangsläufig zu höheren Preisen für Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas führen wird. Die Reform ist jedoch in jedem Modell aufkommensneutral, das heißt alle Einnahmen werden 1:1 an die Bürgerinnen und Bürger zurückgegeben.
Bislang ist eine CO2-orientierte Reform der Abgaben und Umlagen auf Energie vor allem an einem gescheitert: der Angst der Politik vor einer (Medien-) Kampagne, die eine solche Reform diffamiert als unsoziale Steuererhöhung. Deswegen gehört ein „Wechsel-Fonds für die private Energiewende“ für besonders Betroffene zwingend zu einer solchen Reform. Aber am Schluss braucht jede grundlegende Änderung bestehender Strukturen vor allem eines: Mut und Überzeugungskraft auf Seiten der handelnden Akteure.
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