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Format
Meldung
Date
5. November 2025

Industriestrompreis mit Perspektive: mehr Erneuerbare, mehr Flexibilität und geringere Kosten

Mit dem neuen EU-Beihilferahmen CISAF hat die Europäische Kommission im Sommer den Weg für direkte Subventionen auf den Strompreis für energieintensive Industrien freigemacht. Nun ist die Bundesregierung am Zug, einen Entwurf für die Umsetzung vorzulegen. Vor diesem Hintergrund haben Agora Energiewende, EPICO KlimaInnovation und die von der dena getragene Marktoffensive Erneuerbare Energien ein Konzept für einen Industriestrompreis entwickelt, das neben kurzfristigen auch auf strukturelle Entlastungen abzielen soll.

Die drei Organisationen argumentieren in einer gemeinsamen Veröffentlichung, dass bereits die kurzfristige Einführung eines Industriestrompreises eine längerfristige Perspektive beinhalten sollten. Ziel sollte es demnach sein, dass Industrieunternehmen etwa über langfristige Abnahmeverträge (PPAs) direkten Zugang zu günstigem Strom aus Windkraft- und Solaranlagen bekommen – das sollte eine Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ermöglichen und damit gleichzeitig den Erneuerbaren Ausbau günstig vorantreiben. Auch für kleine und mittelständische Unternehmen sollte der Marktzugang erleichtert werden. Grundlegend sei es weiterhin, ein ambitioniertes Ausbautempo von Erneuerbaren Energien beizubehalten, um Börsenstrompreise zu senken. Zusätzlich sinken die Systemkosten, wenn auch der flexible Strombezug attraktiver wird. 

EPICO, die dena-Marktoffensive und Agora schlagen daher vor, kurzfristige Entlastungen über einen Industriestrompreis an Konditionalitäten zu knüpfen, die eine langfristige Wirkung erzielen – etwa Strompreissenkungen über günstigere Systemkosten und Erneuerbaren Ausbau. So könne sichergestellt werden, dass die verwendeten Staatsmittel maximale Wirkung erzielen. 

Das gemeinsame Strategiepapier Wie schaffen wir einen marktlichen und auf erneuerbaren Energien basierenden Industriestrompreis? von Agora Energiewende, EPICO und dena ist auf Basis eines Stakeholder-Workshops im Frühjahr 2025 entstanden. Dort haben die drei Organisationen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Energiewirtschaft über Anforderungen an einen Industriestrompreis diskutiert. Beihilferechtliche Aspekte, die mit Vorlage des CISAF durch die EU-Kommission erst nach dem Workshop im Sommer bekanntgegeben wurden, haben die Autoren bei der Erstellung des Papiers nachträglich eingearbeitet. Die Publikation steht unten zum kostenlosen Download bereit.

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