Das Jahr 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie. Eine Krise von globalem Ausmaß, die uns die Verletzlichkeit der heutigen Gesellschaften vor Augen führt. Aus Klima-Perspektive kam es zu einer Rekord-Senkung der globalen, europäischen und deutschen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Vorjahr: Weltweit verminderten sich die Emissionen um etwa sieben, in Deutschland um etwa zehn Prozent. Ursachen waren vor allem die geringere Energienachfrage, die gesunkene Industrieproduktion sowie ein deutlich reduziertes Verkehrsaufkommen.
Allerdings werden diese deutlichen, Corona-bedingten Treibhausgasminderungen die Erderhitzung bis 2050 nach Berechnungen des UN-Umweltprogramms nur um 0,01 Grad Celsius dämpfen. Nötig ist daher eine entschlossene Klimapolitik, die nachhaltig Investitionen in klimaneutrale Technologien voranbringt und so den Verbrauch von Kohle, Erdöl und Erdgas ersetzt.
Diese Auswertung beleuchtet das vergangene Klima- und Energiejahr mit einem Fokus auf die Energiewende im Stromsektor. Was von den Emissionsminderungen war Corona-bedingt, was wäre auch so passiert? Welche Trends sehen wir bei der Kohle und bei den Erneuerbaren Energien? Und wohin geht die Reise in der Klimapolitik? Diese Fragen werden auf den folgenden Seiten beantwortet.