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Wärmeanwendungen bis 200 Grad sind für über drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs und über ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Aktuell dominieren fossile Energien die Wärmeversorgung in industriellen Prozessen, Gebäuden und Wärmenetzen. Für die Erreichung der Klimaziele und zur Senkung des Erdgasverbrauchs ist es daher entscheidend, die Versorgung auf klimaneutrale Lösungen auf Basis Erneuerbarer Energien umzustellen.
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Die gesamte deutsche Wärmenachfrage bis 200 Grad lässt sich technisch vollständig durch Wärmepumpen decken.
Großwärmepumpen können hierbei erhebliche Potenziale in Geothermie, Gewässern und Abwärme heben. Bis 2045 können Großwärmepumpen 70 Prozent der Fernwärmeversorgung sicherstellen und somit einen Großteil des Erdgases ersetzen.
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Großwärmepumpen sind eine bewährte Technologie, die in Deutschland über ein erhebliches Marktpotenzial verfügt.
Jedoch waren 2023 erst 60 Megawatt Leistung installiert. Komplexe Planungs- und Genehmigungsverfahren bremsen den Markthochlauf. Zudem begünstigen das bestehende Fördersystem über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sowie die höhere Abgabenlast auf Strom gegenüber Erdgas bisher gasbasierte Wärmelösungen – diese Fehlanreize gilt es zu beheben.
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Ein schneller Hochlauf von Großwärmepumpen erfordert einen klug ineinandergreifenden Instrumentenmix.
Übergeordnet ist ein klares Zielbild erforderlich, kombiniert mit transformationskonformen Energiepreisen und reformierten Netzentgelten. Hersteller sollten die hierdurch entstehende Planungssicherheit nutzen, um Innovationen voranzutreiben und Herstellungskosten zu senken. Eine reformierte Förderkulisse und Maßnahmen zur Beschleunigung von Großwärmepumpenprojekten in Wärmenetzen können dann die Nachfrage ankurbeln.
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