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Die aktuelle Umsetzung der Wärmewende ist mangelhaft, das Erreichen des Gebäudesektorziels
2030 ist stark gefährdet.
Um die Emissionen von heute 130 Millionen Tonnen CO2 auf 70 bis 72 Millionen Tonnen in den nächsten elf Jahren zu senken, brauchen wir ein flächendeckendes Hochskalieren aller verfügbaren Technologieoptionen: Dämmung, Wärmepumpen, Wärmenetze, dezentrale Erneuerbare und Power-to-Gas. Die Zeit des Entweder-oder beim Einsatz verschiedener Gebäudetechnologien ist angesichts der Versäumnisse der Vergangenheit vorbei.
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Energieeffizienz im Gebäudebestand ist die Eintrittskarte für Technologieoffenheit.
Eine deutliche Senkung des Endenergieverbrauchs um mindestens ein Drittel bis 2050 ist die Voraussetzung dafür, dass ein sinnvoller Wettbewerb zwischen verschiedenen Energieversorgungsoptionen wie Erneuerbaren Energien, Wärmepumpen, synthetischen Brennstoffen oder dekarbonisierten Wärmenetze stattfinden kann. Denn je effizienter die Gebäude, desto realistischer ist der notwendige Ausbau auf der Erzeugungsseite.
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Power-to-Gas kann eine ambitionierte Effizienzpolitik im Gebäudebereich nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
Synthetische Brennstoffe sind zwar im Jahr 2050 in allen Klimaschutzszenarien ein relevanter Bestandteil der Energieversorgung, aber sie können bis 2030 nur einen kleinen Beitrag liefern und sind auch für den Zeitraum 2030 bis 2050 deutlich teurer als die meisten Energieeffizienz- maßnahmen im Gebäudesektor. Zudem dürfte der Großteil der dann erzeugten Power-to-Gas-Mengen von anderen Märkten (Industrieprozesse, Schiffs-, Flug- und Lkw-Verkehr) absorbiert werden.
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Um die Wärmewende zum Erfolg zu führen,
brauchen wir zügig eine „Roadmap Gebäudeenergie-effizienz 2030“ mit einem zielgerichteten Instrumentenpaket. Hierunter fallen sowohl Änderungen bei den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen sowie bei den Energiesteuern als auch eine Neuausrichtung der Fördermaßnahmen. Nur wenn bei allen Gebäude-Klimaschutztechnologien eine Vervielfachung der Installationszahlen stattfindet, sind die Wärmewendeziele 2030 und 2050 erreichbar.
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Wert der Effizienz im Gebäudesektor in Zeiten der Sektorenkopplung
Endbericht einer Studie vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), dem Fraunhofer IEE und Consentec
Einleitung
Energetische Gebäudesanierung ist schwierig. Trotz aller Anstrengungen stagniert die Sanierungsrate seit Jahren. Kein Wunder, dass der Ruf nach Alternativen lauter wird. Gerade mit Blick auf die Sektorenkopplung werden zum Beispiel synthetische Brennstoffe als Ersatz für Erdgas und Heizöl verstärkt in den Blick genommen. Gebäude und Heizkessel könnten dann, so die Hoffnung, weitgehend so bleiben, wie sie sind.
Nur: Sind dies wirkliche Alternativen zur Energieeffizienz? Denn wenn man die Gebäudesanierung vor sich hin dümpeln ließe, müsste die geringere Einsparung durch den Einsatz von mehr Erneuerbaren Energien, mehr Wärmepumpen oder mehr synthetischen Brennstoffen kompensiert werden. Diese Maßnahmen kosten nicht nur ebenfalls Geld, sondern auch sie müssen einen nüchternen Realitätstest bestehen.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Probleme der mangelnden Dynamik in der Gebäudesanierung wieder in einem anderen Licht. Die Studie zeigt denn auch: Klimaschutz im Gebäudebereich ist ohne anspruchsvolle Effizienzpolitik nicht realistisch. Der Wert der Effizienz im Gebäudesektor ist gewissermaßen, dass die Klimaschutzziele für 2030 und danach erreichbar bleiben und unterschiedliche technologische Optionen für die CO2-freie Versorgung des Restwärmebedarfs in einen Wettbewerb treten können.
Kernergebnisse
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Wert der Effizienz im Gebäudesektor in Zeiten der Sektorenkopplung
Endbericht einer Studie vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), dem Fraunhofer IEE und Consentec
Grafiken aus dieser Publikation
Unterschiedliche Strategien zur Zielerreichung in den Szenarien – Darstellung der Endenergieverbräuche und ihrer prozentualen Minderungen gegenüber 2011 im Gebäudebereich im Jahr 2050
Abbildung 1 von Wert der Effizienz im Gebäudesektor in Zeiten der Sektorenkopplung auf Seite 18
Mittlere annuitätische Differenzkosten der Szenarien gegenüber dem Szenario Effizienz² nach Kostenart und Gesamtdifferenz
Abbildung 2 von Wert der Effizienz im Gebäudesektor in Zeiten der Sektorenkopplung auf Seite 19
Unsere Expert:innen
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Alexandra Langenheld
Leiterin Effizienzpolitik