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Format
Studie
Date
8. Juli 2024

Serielle Sanierung

Effektiver Klimaschutz in Gebäuden und neue Potenziale für die Bauwirtschaft

Serielle Sanierung

Kernergebnisse

  1. Um die rund 20 Millionen Wohngebäude in Deutschland klima- und sozialpolitisch zukunftsfähig zu machen, bedarf es effektiver Sanierungskonzepte.

    Mehr als die Hälfte der Gebäude weist eine schlechte Energieeffizienz auf und über 80 Prozent werden noch mit fossilen Energieträgern beheizt. Die serielle Sanierung kann einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Klimaziele zu erreichen und die Preisrisiken beim Heizen zu senken.

  2. Für Unternehmen der Bauwirtschaft ist der Einstieg in den (seriellen) Sanierungsmarkt eine wirtschaftliche Absicherungs-, Wachstums- und Modernisierungsstrategie.

    Inmitten der Krise des Neubaus können sie so ihr Produktportfolio diversifizieren und neue Kundensegmente erschließen. Viele Akteure, von Fertighausherstellern über große Bauunternehmen bis hin zu Handwerksbetrieben, sind bereits gut gerüstet, um einen festen Platz in der Wertschöpfungskette einzunehmen. Nächste Schritte sind der Aufbau neuer Kompetenzen, Produktionskapazitäten und Geschäftsmodelle.

  3. Von der Pilotphase zur Marktetablierung: 60 realisierten Pilotprojekten steht ein Marktpotenzial von bis zu 20 Millionen Wohneinheiten gegenüber.

    Aktivitäten konzentrieren sich aktuell insbesondere auf Mehrfamilienhäuser im Besitz von Wohnungsunternehmen. Hier konnten bereits Lernkurven- und Skaleneffekte festgestellt werden, die es fortzusetzen gilt. So konnten die Kosten gegenüber ersten Projekten bereits merklich gesenkt und auch die Projektdauern deutlich reduziert werden, wovon sowohl Gebäudeeigentümer:innen als auch Mieter:innen profitieren. 

  4. Durch Bürokratieabbau und Beseitigung baurechtlicher Hemmnisse lassen sich die Vorteile der ­seriellen Sanierung nutzen und gleichzeitig neue Wohnungen schaffen.

    Erleichterungen ­ergeben sich insbesondere durch standardisierte Vorgehensweisen und die Kombination von serieller ­Sanierung mit der Aufstockung von Bestandsgebäuden. Zudem sollte die Vergabe durch öffentliche Auftraggeber vereinfacht, die BEG-Förderung auf Nichtwohngebäude ausgeweitet und die Sozialverträglichkeit durch eine Reform der Modernisierungsumlage sichergestellt werden.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Dr. Özgür Yildiz, Daniela Steidle (beide ifok); Dr. Sibyl Steuwer, Jules Oriol, Rutger Broer (alle BPIE); Janna Hoppe, Uta Weiß (beide Agora Energiewende)
Publikationsnummer
332/06-S-2024/DE
Versionsnummer
1.0
Veröffentlichungsdatum

8. Juli 2024

Seitenzahl
37
Zitiervorschlag
Agora Energiewende, ifok, BPIE (2024): Serielle Sanierung. Effektiver Klimaschutz in Gebäuden und neue Potenziale für die Bauwirtschaft.
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Serielle Sanierung.

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