Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, ist die rasche Dekarbonisierung aller Sektoren erforderlich. Der globale Stahlsektor ist derzeit für rund acht Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich und die Primärstahlerzeugung ist immer noch in hohem Maße abhängig von Kohle. Einige Technologien für eine kohlenstoffarme Produktion sind jedoch bereits ausgereift und können ab sofort zum Einsatz kommen - wie eine Welle von Ankündigungen von Stahlunternehmen zeigt, die den Aufbau von kohlenstoffarmen Stahlproduktionskapazitäten bereits vor 2030 planen. Angesichts der Tatsache, dass vor 2030 eine Vielzahl von kohlebasierten Stahkapazitäten das Ende ihrer Lebenszeit erreicht und mit klimafreundlichen Produktionstechnologien ersetzt werden kann, bietet der Stahlsektor eine große Chance, innerhalb kurzer Zeit erhebliche CO2-Minderungen zu erreichen - vorausgesetzt die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen sind gegeben. Dabei würde eine parallel ablaufende Transformation des Stahlsektors in allen Regionen unter Berücksichtigung der länderspezifischen Besonderheiten eine internationale Zusammenarbeit für fairen Wettbewerb im Stahlsektor vereinfachen.
Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut, der Universität Lund und dem International Network of Energy Transition Think Tanks (INETTT) durchgeführt. Es analysiert länderspezifische Pfade des Stahlsektors zur Klimaneutralität für die zehn größten stahlproduzierenden Länder. Das Projekt bietet auch einen aktuellen Überblick über das Potenzial für Investitionen in kohlenstoffarme Technologien im Stahlsektor, wobei verfügbare Technologien für Klimaneutralität und negative Emissionen sowie Maßnahmen zur Nachfragereduzierung und der mögliche Beitrag des Stahlsektors zur Erreichung der NDC-Ziele berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der Projektarbeit werden in Politikempfehlungen zusammengefasst und sollen eine Grundlage für die weitere Diskussion bieten.