Frankreich und Deutschland haben sich ambitionierte Erneuerbare-Energien-Ziele im Stromsektor gesetzt: Bis 2030 müssen Erneuerbare in Deutschland mehr als 50 Prozent des Stromverbrauchs decken, in Frankreich sind es 40 Prozent der Stromerzeugung. Der Einführungsstrategie stehen Herausforderungen beim Umbau des konventionellen Stromsystems gegenüber, die in beiden Ländern in mancher Hinsicht vergleichbar sind: In Deutschland geht es um Kohlekraftwerke, in Frankreich um Kernkraftwerke – und die diesbezüglichen Umgestaltungen sind politisch sensibel.
In einem über Europa hinweg immer enger geknüpften Stromsystem können energiepolitische Entscheidungen auf der einen Seite der Grenze erhebliche Effekte auf das System auf der anderen Seite der Grenze haben – gerade mit Blick auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und den Umgang mit konventionellen Kraftwerken.
Das Projekt untersucht Pfade zur Transformation der Energiesysteme bis 2030 in Deutschland und Frankreich. Es konzentriert sich auf die nötigen Anpassungen im konventionellen Kraftwerkspark (Kohlekraftwerke in Deutschland, Kernkraftwerke in Frankreich) im Hinblick auf den Ausbau Erneuerbarer Energien. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf grenzüberschreitenden Dynamiken zwischen beiden Ländern und innerhalb des europäischen Stromsystems.
Teil des Projekts ist eine Stromsystem-Modellierung, die vom Beratungsunternehmen Artelys vorgenommen wird.