Die japanische Regierung hat als Teil ihrer Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens der Vereinten Nationen eine langfristige Strategie zum Klimawandel verabschiedet, mit dem formulierten Ziel die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 Prozent zu senken und "zum frühestmöglichen Zeitpunkt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts" Netto-Null-Emissionen zu erreichen. In der Strategie ist jedoch nicht festgelegt, wie dieses Ziel erreicht werden soll, es wird allein auf die Notwendigkeit neuer Technologien und "wegweisender Innovationen" verwiesen.
Die Entwicklung des nächsten strategischen Energieplans für Japan bietet eine gute Gelegenheit, konkrete Maßnahmen für die Klimaziele zu formulieren, indem darin Ausgangslage, Sektorziele und Roadmaps definiert werden. Möglicherweise ist der nächste Energieplan auch die Gelegenheit, das mittel- bis langfristige Zielniveau zu erhöhen.
Agora Energiewende entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Renewable Energy Institute eine Reihe von detaillierten Energiewendepfaden und -szenarien für Japan bis 2050. Somit soll laufenden und bevorstehenden politischen sowie fachlichen Diskussionen eine bessere Informationsgrundlage zu diesem Thema bereitgestellt werden. Auf diese Weise soll ersichtlich werden, in welchem Maß hohe Anteile Erneuerbarer Energien in das Stromnetz integriert werden können und wie Erneuerbare Energien zur Dekarbonisierung von Strom-, Wärme- und Transportsystemen beitragen können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem mittelfristigen Zielkorridor bis 2030, um zu verstehen, wie sich langfristige Dekarbonisierungsverpflichtungen (bis 2050) in kurz- und mittelfristigen Maßnahmen (2030) abbilden lassen.
Aus institutioneller Sicht zielt dieses Projekt darauf ab 1) unabhängiges technisches Fachwissen über mittel- und langfristige Energiestrategien für Japan zu gewinnen und (2) relevante Wissenslücken zu identifizieren und konsistente Szenariendesigns einzuführen, um den nachhaltigen Dialog innerhalb wichtiger japanischer Interessengruppen zu ermöglichen. Die Ergebnisse aus diesem Projekt sollen die Arbeit der Behörden bei ihrer mittel- bis langfristigen Planung der Transformation des japanischen Energiesystems unterstützen. Vor allem durch eine verbesserte Analyse des Potentials von Elektrifizierung auf Basis Erneuerbarer Energien zur langfristigen Dekarbonisierung des Landes.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.