In städtischen Gebieten und hochverdichteten Ballungsräumen stoßen CO2-freie Einzelheizungslösungen an ihre Grenzen. Wärmenetze eröffnen die Möglichkeit, erneuerbare Wärme und industrielle Abwärme aus unterschiedlichen Quellen einzusammeln und sie in diese Gebiete zu transportieren. Dementsprechend groß ist ihre Rolle in den meisten Langfristszenarien für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im urbanen Raum.
Allerdings wird zur Erzeugung der Fernwärme heute noch hauptsächlich Kohle und Gas verfeuert. Um klimafreundliche Wärmequellen einzubinden, stehen die Fernwärmenetzbetreiber vor einer großen Herausforderung. Denn viele diese Quellen liegen auf niedrigeren Temperaturniveaus und erfordern eine Absenkung der Netztemperaturen für eine wirtschaftliche Wärmeeinbindung.
Diese Absenkung kann nicht nach Belieben erfolgen. Sie wird eingeschränkt durch die Bedürfnisse industrieller Verbraucher und den Sanierungsstand der Gebäude im Netzgebiet. Damit ist die Dekarbonisierung der Fernwärme in hohem Maße von den lokalen Gegebenheiten abhängig – und jeder Transformationspfad eines Bestandsnetzes eine sehr individuelle Angelegenheit.
In diesem Projekt analysieren wir, welche Strategien es gibt, um eine nachhaltige Dekarbonisierung der existierenden Bestandsnetze zu erreichen.