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Meldung
Date
18. August 2015

Billigeres Öl entlastet Verbraucher - außer beim Tanken

Zweiter Rückgang der Energiekosten für deutsche Verbraucher in Folge / Durchschnittliche Preise im Juli um 0,5 Prozent niedriger als im Juni / Kraftstoffe an Tankstellen dennoch teurer

Im Juli sind die Energiepreise für Deutschlands Verbraucher infolge des Kurseinbruchs auf den Rohölmärkten spürbar gesunken. Damit setzte sich die Entspannung bei den Energiepreisen fort, die bereits im Juni zu beobachten war. Gegenüber dem Vormonat fielen die Energiepreise für die deutschen Verbraucher um 0,5 Prozent. Fast alle Energieformen wurden billiger. Ausgerechnet die Benzinpreise stiegen im Ferienmonat jedoch. Das ergibt die Auswertung des Energiepreis-Monitors der European Climate Foundation.

Nach Angaben des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts HWWI notierte Rohöl der Sorte Brent im Monatsschnitt zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit Januar. Der Preis lag laut HWWI bei 51,80 Euro pro Barrel (159 Liter), das  bedeutet einen Rückgang um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat Juni. Der Preis der amerikanischen Sorte WTI liegt derzeit sogar auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren. Damit ist Rohöl inzwischen wieder fast so billig wie zur Zeit des Einbruchs der Weltkonjunktur Ende 2008/Anfang 2009.

Auf dem Weltmarkt herrscht derzeit ein ausgeprägtes Überangebot an Erdöl. Laut Angaben der Internationalen Energieagentur IEA lag die Produktion der OPEC vor allem wegen der historisch hohen Förderung Saudi-Arabiens nahe des Drei-Jahres-Hochs. Auch Irak und Iran steigern ihre Fördermengen derzeit deutlich. Nach dem Ende der Sanktionen gegen den Iran aufgrund des kürzlich geschlossenen Atom-Abkommens wird eine weitere Exportzunahme erwartet. Gleichzeitig schwächelt die Konjunktur Chinas, was auf die globale Ölnachfrage drückt.

Beim Heizöl machte sich der Rückgang auch deutlich bemerkbar. Im Juli fielen die Preise für die deutschen Verbraucher um 4,8 Prozent zum Vormonat. Damit hat sich der kräftige Preisanstieg im ersten Quartal des Jahres umgekehrt. Inzwischen liegen die Heizölpreise wieder unweit des Fünf-Jahrestiefs vom Januar dieses Jahres. Anders sieht es bei den Tankstellen aus: Diese haben die Preisrückgänge auf dem Weltmarkt im vergangenen Monat nicht weitergegeben. Laut Mineralölwirtschaftsverband MWV lag der Durchschnittspreis für Superbenzin im Juli bei 1,50 Euro pro Liter. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2014. Demnach konnten die Tankstellen im Reisemonat Juli höhere Benzinpreise durchsetzen. So sind die Kraftstoffpreise für die deutschen Verbraucher im Juli um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen.

Alles in allem haben die Energiepreistrends der vergangenen zwölf Monate dazu beigetragen, dass die Gesamt-Inflation in Deutschland spürbar niedriger ausfällt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Wären die Energiepreise seit Juli 2014 unverändert geblieben, hätte die Jahresteuerung bei einem Prozent gelegen. Tatsächlich stiegen die Verbraucherpreise nur um 0,2 Prozent.

In der EU insgesamt fielen die Energiepreise im Juli ebenfalls um 0,5 Prozent gegenüber Vormonat. Hier sticht Frankreich heraus mit einem Rückgang von 1,2 Prozent. Vor allem die Kraftstoff-, aber auch die Gaspreise sind dort im Juli gefallen.

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