Südkoreas Energiesystem und Energiepolitik sind im Wandel begriffen. Traditionell ist das Land stark angewiesen auf Energieimporte. Kohlemeiler produzieren etwa 40 Prozent des Stroms, Kernkraftwerke weitere 30 Prozent. Künftig will Südkorea stärker auf Erneuerbare Energien setzen – trotz einer geringen Verfügbarkeit von dafür nutzbarem Land. Im Jahr 2030 sollen Erneuerbare Energien 20 Prozent des Stroms liefern; mehr als die Hälfte soll aus Solarenergie (36 Gigawatt Leistung) ein Drittel durch Windkraft (17 Gigawatt) stammen. Damit ist die Diskussion über die systemischen Herausforderungen eines Energiesystems mit wachsenden Anteilen variabler Erneuerbarer Energien verbunden mit der Frage, wie deren Integration in das Stromnetz gelingen kann ohne die Systemstabilität zu gefährden, eröffnet.
Vor diesem Hintergrund kooperiert Agora Energiewende mit dem koreanischen Think Tank Green Energy Strategy Institute (GESI). Ziel der Partnerschaft ist es, die deutschen Erfahrungen mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien für Südkorea nutzbar zu machen, aber vor allem den bilateralen Austausch zu Themen um die Transformation von Energiesystemen zu stärken. Zu den gemeinsame Aktivitäten zählen unter anderem die Entwicklung eines alternativen Energieszenarios für Südkorea, das die Potenziale Erneuerbarer Energien in anderen Sektoren (Wärme/Kälte, Verkehr) adressiert, sowie Studien zu Kostenentwicklung Erneuerbarer Energien und Fragen des Marktdesigns.