Indonesien

Indonesien ist das viertbevölkerungsreichste Land der Welt, der größte Treibhausgasemittent Südostasiens und in hohem Maß abhänging von heimischer Kohle. Diese deckte 2022 noch rund 67 Prozent des Strombedarfs. Trotz des großen Potenzials für Erneuerbare Energien ist der Ausbau von Solar- und Windenergie bisher sehr begrenzt geblieben. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie stehen im Vordergrund der politischen Diskussion.

Die Energiewende gewinnt jedoch an Bedeutung, seit das Land sich verpflichtet hat, bis spätestens 2060 klimaneutral zu werden. Darüber hinaus hat Indonesien mit Unterstützung seiner internationalen Partner im Just Energy Transition Partnership (JETP) das ehrgeizigste Energiewendeprogramm seiner Geschichte gestartet. Über das JETP sollen mehrere Milliarden Dollar bereitgestellt werden, um Indonesien bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen zu unterstützen.

Indonesien ist weltweit einer der größten Verbraucher und Exporteure von Kohle. Das Land hat sich verpflichtet, bis 2050 aus der Kohleverstromung ohne CO2-Abscheidung auszusteigen und den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 34 % zu erhöhen. Als wichtiger Lieferant von Nickel und Zinn dürfte das Land zudem auch eine maßgebliche Rolle in der Lieferkette für saubere Energie spielen, insbesondere für die Batterieindustrie.

Eine erfolgreiche Energiewende in Indonesien könnte als Beispiel für Länder des globalen Südens dienen, die ähnliche Prozesse durchlaufen. Agora Energiewende unterstützt Partnerorganisationen in Indonesien, etwa durch Zusammenarbeit in der Forschung und durch Training. Zu den Schwerpunkten von Agora Energiewende in der Region gehören die Analyse mittel- und langfristiger Energieszenarien, und die Arbeit zum Ausbau und der Integration erneuerbarer Energien, der Flexibilität des Stromsystems, der sozialgerechten Kohletransformation, zu CO2-Bepreisung und gemeinsam mit Agora Industrie zur  Dekarbonisierung der Industrie.