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Format
Partnerpublikation
Date
28. März 2013

Zusammenhang von Strombörsenpreisen und Endkundenpreisen

Studie im Auftrag der Agora Energiewende

Einleitung

Der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorangetriebene Ausbau von Anlagen zur Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien führt zu steigenden Mengen von Strom mit geringen Betriebskosten (im Sinne kurzfristiger Grenzkosten) am Strommarkt. Diese Mengen verdrängen Strom aus konventionellen Erzeugungsanlagen wie z. B. Kohle- oder Gaskraftwerken mit höheren Betriebskosten. Dieser Effekt, der auf die geordnete Einsatzreihenfolge der Kraftwerke wirkt, wird als Merit-Order-Effekt bezeichnet. Der Merit-Order-Effekt senkt das Preisniveau an der Strombörse. Auf der anderen Seite steigen die Strompreise für Endverbraucher weiter an, vor allem durch Bestandteile, die nicht vom Energieversorgungsunternehmen (EVU) bestimmt werden, sondern von den Netzbetreibern und der Politik.

Aus diesen beiden Tatsachen wird häufig die Vermutung abgeleitet, dass die sinkenden Strombörsenpreise nicht an ihre Haushaltskunden weitergegeben werden und Energieversorger höhere Margen erzielen können.

Das Ziel der Studie ist, diese Frage genauer zu untersuchen. Dabei soll analysiert werden, wie sich Haushaltsstrompreise und Strombörsenpreise in den Jahren 2009 bis 2013 entwickelt haben, wie diese miteinander in Beziehung stehen, und wie sich dementsprechend die Margen der die Haushaltskunden beliefernden Energieversorger vermutlich entwickelt haben. Da hierzu keine direkten Daten vorliegen, wird eine Rückrechnungsmethode verwandt: Vom Strompreis des Endverbrauchers gilt es, alle Umlagen, Entgelte, Abgaben und Steuern sowie die Beschaffungskosten für die gelieferte Strommenge individuell abzuziehen. Die verbleibende Restgröße ist die Summe aus Vertriebskosten und Gewinn (Marge) eines Energieversorgers. Wenn zwischen 2009 und 2013 von (weitgehend) konstanten Vertriebskosten ausgegangen wird, ist die Entwicklung der Summe aus Vertriebskosten und Marge zwischen 2009 und 2013 vermutlich weitestgehend auf eine Änderung der Marge zurückzuführen.

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Bibliographische Daten

Autor:innen
Philipp Götz, Dr. Johannes Henkel, Thorsten Lenck
Veröffentlichungsdatum

28. März 2013

Seitenzahl
38

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