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Format
Studie
Date
15. Januar 2018

Wie weiter mit dem Ausbau der Windenergie?

Zwei Strategievorschläge zur Sicherung der Standortakzeptanz von Onshore Windenergie

Wie weiter mit dem Ausbau der Windenergie?

Einleitung

Weil die Energiewende in Deutschland ohne ­weiteren Ausbau der Windenergie nicht gelingen kann, ist die Wahrung der nach wie vor hohen Zustimmung zu den Erneuerbaren Energien im Allgemeinen und zur Windenergie im Besonderen eine ständige und zunehmend dringliche Aufgabe der Politik. Dies gilt insbesondere angesichts sich verschärfender ­Auseinandersetzungen in den Standortgemeinden, wenn dort neue Windräder errichtet werden sollen.

Es ist nicht zu bestreiten, dass die dezentrale Energie­wende – mit Sonnen- und Windenergie als Fundament des neuen Energiesystems – näher heranrückt an die Menschen. Dies trifft besonders ländliche Regionen, in denen mit Abstand die meisten Windräder errichtet werden. Das „Gemeinschaftswerk Energiewende“ gelingt dann, wenn an den mit ihr verbundenen Wohlfahrtsgewinnen, zum Beispiel durch die Windenergie, möglichst viele Menschen teilhaben und aus möglichst vielen Zuschauern der Energiewende Beteiligte werden. Deshalb gilt es, ­bestehende Beteiligungsinstrumente zu verbessern und neue zu entwickeln. Auch diejenigen, die durch Windenergie erhebliche Veränderungen ihres unmittelbaren Lebensumfelds erfahren und dies als Belastung empfinden, müssen umfassender und frühzeitiger als bisher über diese Veränderungen informiert und an den Planungen beteiligt werden.

Darum geht es in den beiden in dieser Publikation zusammengefassten Untersuchungen, die insbesondere konkrete Vorschläge zu den für die Umsetzung notwendigen gesetzlichen und untergesetzlichen Veränderungen unterbreiten.

Kernergebnisse

  1. Die Politik muss Vorkehrungen treffen, die die bislang hohe Zustimmung zum weiteren Ausbau der Windenergie an Land für die Zukunft absichern.

    Denn der weitere Ausbau der Windenergie ­gehört zu den tragenden Säulen der Energiewende, ohne die die Transformation des Energiesystems in Deutschland nicht gelingen kann. So sollten die Bürger vor Ort bei der Planung von Windkraft­anlagen besser einbezogen und zusätzliche Regelungen geschaffen werden, die die Beiträge der Standortgemeinden zum Erfolg der Energiewende angemessen honorieren.

  2. Kommunen, die von neu errichteten Windenergieanlagen betroffen sind, sollten künftig über eine von den Windkraftbetreibern zu entrichtende Sonderabgabe angemessen an den Erträgen der Windenergie beteiligt werden.

    Die Sonderabgabe kann im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bundesweit geregelt werden. Ihr Volumen errechnet sich aus der Höhe, der Leistung und den Stromerträgen der jeweiligen Anlage.

  3. Die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Errichtung von Windenergieanlagen sollte aktualisiert und professionalisiert werden.

    Dazu gehört, die Öffentlichkeit schon vor der förmlichen Antragstellung einzubeziehen und  ihre Beteiligung ab der ersten Windenergieanlage mit einer Nabenhöhe von mehr als 100 Metern verpflichtend vorzusehen. Ziel ist es, insbesondere Anwohner früher und transparenter an der Planung von Windenergieanlagen zu beteiligen.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Dr. Gerd Rosenkranz, Agora Energiewende
Publikationsnummer
126/02-S-2018/DE
Veröffentlichungsdatum

15. Januar 2018

Seitenzahl
144
Zitiervorschlag
Agora Energiewende (2018): Wie weiter mit dem Ausbau der Windenergie? Zwei Strategievorschläge zur Sicherung der Standortakzeptanz von Onshore Windenergie.
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Die Akzeptanz der Windenergie sichern.

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