
Dezentralität ist ein schillernder Begriff in vielen Energiewende-Diskussionen, auch im Team von Agora Energiewende. Dabei zeigt sich, dass unter diesem Begriff viele unterschiedliche Aspekte der Energiewirtschaft verstanden werden – von der Frage der Eigenversorgung über die räumliche Verteilung der Stromproduktion und die Schaffung regionaler (smarter) Märkte bis hin zur Frage der Rolle unterschiedlicher Akteure in der Energiewirtschaft.
Wir haben uns deshalb entschlossen, als Ergebnis unseres internen Diskussionsprozesses einen Band zum Thema „Dezentralität“ zu erstellen, in dem die unterschiedlichen Aspekte der Dezentralität näher beleuchtet werden. Sechs Aspekte haben wir identifiziert, die in diesem Band vertiefter analysiert werden: Eigenversorgung, räumliche Verteilung von Erzeugung und Verbrauch, regionale Ökostrom-Vermarktung, regionale Smart Grids und Smart Markets, lokale Akteure (Bürgerenergie) und die Rolle kommunaler Unternehmen.
Besonders an dieser Publikation ist, dass die jeweiligen Beiträge Autorenbeiträge sind, aber jeweils derselben Struktur folgen. Denn Teil der internen Diskussion war es auch, sich auf eine gemeinsame Herangehensweise zu verständigen. So wird jeder Dezentralitätsaspekt aus der Sicht von denselben vier Dimensionen analysiert: der Dimension des Stromnetzes sowie der ökonomischen, der sozialen und der politischen Dimension. Zudem werden jeweils die Chancen und Risiken der jeweiligen Entwicklungen beleuchtet.
Dabei ist von unterschiedlichen Autoren mit entsprechend speziellem Fachwissen ein sehr umfangreiches Werk entstanden. Es soll dabei helfen, die Diskussion zu strukturieren und so eine informierte Debatte zu der Frage der Rolle der Dezentralität in der Energiewende zu ermöglichen. Als Impuls für eine solche Debatte formuliert das Abschlusskapitel daher sechs Thesen für einen Ordnungsrahmen für Dezentralität. Wir hoffen auf eine lebendige Diskussion und setzen darauf, dass weitere Debattenbeiträge folgen.