Bei steigenden Anteilen von Wind- und Solarenergie gewinnt Flexibilität kontinuierlich an Bedeutung für unser künftiges Stromsystem und für eine sichere und kostengünstige Versorgung. Nachfrageseitige Flexibilität in Form von Lastmanagement kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Bislang werden die Lastmanagementpotenziale in Deutschland aber bei weitem nicht ausgeschöpft, und die Entwicklung neuer, künftiger Potenziale wird kaum angereizt. Das liegt zum einen an mangelnden Preissignalen, zum anderen an regulatorischen Hemmnissen. Diese Hemmnisse im Markt- und Regulierungsdesign sind vielfältig und verhindern einen gleichberechtigten Zugang flexibler Lasten zu möglichen Einsatzgebieten.
Um die Potenziale der Lastflexibilisierung optimal anreizen und nutzen zu können, müssen die Rahmenbedingungen in Deutschland nachgebessert werden. Die Bundesregierung hat das erkannt und legt in der Debatte zur Neugestaltung des Energiemarktes einen Schwerpunkt auf die stärkere Flexibilisierung. Dabei muss es zentral darum gehen, einen fairen Wettbewerb aller Flexibilitätsoptionen zu ermöglichen, die Nachfrageseite wird dabei jedoch häufig vernachlässigt. Agora Energiewende hat daher Connect Energy Economics beauftragt, einen „Aktionsplan Lastmanagement“ zu entwickeln, in dem die Potenziale von Lastmanagement zur Systemoptimierung dargelegt und möglichst konkrete Antworten auf die zentralen Fragen gegeben werden: Welche Bedeutung haben flexible Verbraucher eigentlich für das künftige Stromsystem? Was muss geschehen, damit dieses Potenzial auch eingesetzt werden kann? Welche konkreten Handlungsoptionen für ein Markt- und Regulierungsdesign für die Energiewende lassen sich ableiten, um Lastmanagement aktiv und diskriminierungsfrei einzubinden? Unter welchen Voraussetzungen kann ein Level-Playing-Field geschaffen werden?