Die Reform der Netzentgelte stand schon im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung. Passiert ist jedoch nichts, weil die Regierung es nicht geschafft hat, sich auf das Ziel einer Reform zu einigen.
Das kann so nicht bleiben. Denn in der Zwischenzeit sind die Netzkosten auf rund 24 Milliarden Euro pro Jahr angewachsen. Es wird zudem immer offensichtlicher, dass die Höhe und Struktur der Netzentgelte großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Schlüsseltechnologien haben.
Die heutige Struktur der Netzentgelte behindert sektorenübergreifend Investitionen in neue strombasierte Prozesse. Diese werden jedoch für Klimaneutralität dringend gebraucht: Elektromobilität im Verkehr, Wärmepumpen im Gebäudesektor, Wasserstoff-Elektrolyseure und neue strombasierte Anlagen in der Industrie (wie zum Beispiel elektrische Steamcracker) brauchen Anreize, keine Hindernisse.
Wir zeigen in diesem Impuls auf, in welche Richtung die Diskussion gelenkt werden muss und welche Ziele bei einer Netzentgeltreform im Vordergrund stehen müssen. Zudem unterbreiten wir erste Vorschläge, in welche Richtung die Reform der Netzentgelte gehen muss, um für ein zukünftiges Stromsystem mit hohen Anteilen an Windkraft und Solarenergie gewappnet zu sein.