Energetische Gebäudesanierung ist schwierig. Trotz aller Anstrengungen stagniert die Sanierungsrate seit Jahren. Kein Wunder, dass der Ruf nach Alternativen lauter wird. Gerade mit Blick auf die Sektorenkopplung werden zum Beispiel synthetische Brennstoffe als Ersatz für Erdgas und Heizöl verstärkt in den Blick genommen. Gebäude und Heizkessel könnten dann, so die Hoffnung, weitgehend so bleiben, wie sie sind.
Nur: Sind dies wirkliche Alternativen zur Energieeffizienz? Denn wenn man die Gebäudesanierung vor sich hin dümpeln ließe, müsste die geringere Einsparung durch den Einsatz von mehr Erneuerbaren Energien, mehr Wärmepumpen oder mehr synthetischen Brennstoffen kompensiert werden. Diese Maßnahmen kosten nicht nur ebenfalls Geld, sondern auch sie müssen einen nüchternen Realitätstest bestehen.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Probleme der mangelnden Dynamik in der Gebäudesanierung wieder in einem anderen Licht. Die Studie zeigt denn auch: Klimaschutz im Gebäudebereich ist ohne anspruchsvolle Effizienzpolitik nicht realistisch. Der Wert der Effizienz im Gebäudesektor ist gewissermaßen, dass die Klimaschutzziele für 2030 und danach erreichbar bleiben und unterschiedliche technologische Optionen für die CO2-freie Versorgung des Restwärmebedarfs in einen Wettbewerb treten können.