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Hintergrund
Date
27. Oktober 2015

Was wäre, wenn… ein flächendeckender Rollout von Solar-Speicher-Systemen stattfände?

Eine erste Abschätzung für das Stromsystem und die Energiepolitik

Einleitung

Verschiedene energiewirtschaftliche Analysen kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien nicht auf Speicher warten muss, weil andere Flexibilitäts­optionen günstiger sind. Demzufolge werden Speicher erst ab einem Erneuerbare-Energien-Anteil von ca. 60 Prozent am Bruttostromverbrauch gebraucht. Laut EEG-Ausbaukorridor wären neue Speicher insofern erst nach dem Jahr 2035 notwendig.

Andererseits sind die Preise von Batteriespeichern zuletzt erheblich gefallen. Insbesondere Teslas Ankündigung des Powerwall beflügelt die Erwartungen vieler Akteure, weil sie – bei optimistischen Annahmen – Kosten eines Batteriezyklus (inklusive Ladung und Entladung) in Höhe von etwa 20 ct/kWh impliziert. Addiert man hierzu Solar-Stromgestehungskosten von etwa 10 ct/kWh, kostet Strom aus der Batterie unter diesen Annahmen etwa 30 ct/kWh – dem aktuellen Niveau der Haushaltsstrompreise. Als untere Grenze der weiteren Entwicklung erwartet Tesla momentan Speicherkosten von 5 ct/kWh. Kombiniert man diese mit dann zu erwartenden Solar-Stromgestehungskosten von ebenfalls 5 ct/kWh, liegen die Kosten für dezentral gespeicherten Strom bei nur noch 10 ct/kWh. Hinzu kommt die Option, dass Batterien in Elektromobilen quasi „umsonst“ für die Stromversorgung zur Verfügung stehen könnten, weil ihre Anschaffung über die Zahlungsbereitschaft für E-Mobilität bereits finanziert wurde.

Derzeit ist offen, welche dieser beiden möglichen Zukünfte –eine Welt mit wenigen oder mit vielen Speichern – sich realisieren wird. Im Folgenden sollen ein möglicher Durchbruch von Batteriespeichern und die sich daraus ergebenden energiepolitischen Fragestellungen genauer betrachtet werden. Relevant in diesem Zusammenhang sind insbesondere

  • das technische Potenzial der Batteriespeicher in Deutschland, inklusive Hausspeicher und Elektromobilität,
  • Speicherbetriebsweisen, die sich mehr oder weniger günstig auf das Gesamtsystem auswirken könnten und
  • die Auswirkungen auf die resultierende Residuallast und die konventionellen Kraftwerke.

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Bibliographische Daten

Autor:innen
Dr. Matthias Deutsch, Dr. Patrick Graichen
Veröffentlichungsdatum

27. Oktober 2015

Seitenzahl
15
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Speicher in der Energiewende.

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