Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Notwendigkeit, den Verbrauch fossiler Energien und insbesondere von Erdgas schnell zu reduzieren, deutlich verschärft. Neben kurzfristigen Sparmaßnahmen als Reaktion auf die Energiekrise muss ein Fokus darauf gelegt werden, dass der Erdgasverbrauch der Industrie strukturell sinkt.
Im Kontext des REPowerEU-Plans der EU-Kommission ist die Industrie dazu angehalten, ihren Erdgasverbrauch bis zum Jahr 2030 in etwa zu halbieren. Das Bundes-Klimaschutzgesetz erfordert eine Minderung der industriellen Treibhausgasemissionen um rund ein Drittel bis zum Jahr 2030.
Diese Studie zeigt auf, welche Potenziale der Elektrifizierung (Power-2-Heat) der industriellen Prozesswärme bis 500 Grad Celsius etwa in der Papier-, Lebensmittel- oder Kunststoffindustrie bestehen, um diese Ziele zu erreichen.
Durch eine Umstellung der Wärmeerzeugung auf strombasierte Verfahren sinken sowohl der Erdgasverbrauch als auch die Treibhausgasemissionen in der Industrie deutlich. Zudem unterstützen diese Verfahren durch die Möglichkeit eines flexiblen Betriebs die Integration Erneuerbarer Energien.
Um den Markthochlauf dieser Verfahren durch eine Kombination von Fördern und Fordern zu ermöglichen, muss eine Reihe regulatorischer Hemmnisse beseitigt werden. In unserer Studie zeigen wir, wie dies gelingen kann.