Infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind die Preise für fossile Energieträger und Rohstoffe sprunghaft gestiegen. Insbesondere der Preis für Erdgas wird in Europa durch den Import von Flüssiggas (LNG) auch mittelfristig auf einem höheren Niveau bleiben.
Die Krise hat Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus Russland und die Integrität unserer industriellen Lieferketten ins Zentrum der politischen Debatte gerückt. Der schnelle Ausbau von Erneuerbaren Energien, wie ihn Deutschland und Europa anstreben, ist zentral für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
Darüber hinaus haben sich auch die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrie weiterentwickelt. Um den Veränderungen Rechnung zu tragen, haben wir unsere Analyse zur Rolle von Klimaschutzverträgen in der Stahlindustrie, die im Wesentlichen auf Daten aus 2020 basierte, überarbeitet.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Transformation der Stahlindustrie trotz massiver Preisverschiebungen weiterhin sinnvoll und notwendig bleibt. Durch den Umbau der Branche steigt der Erdgasbedarf mittelfristig leicht an, doch der Energieeinsatz insgesamt sinkt durch eine höhere Effizienz der Prozesse und kann zu mäßigen Kosten zunehmend mit erneuerbarem Strom und Wasserstoff gedeckt werden.
Die vorliegende Studie analysiert, wie Klimaschutzverträge in der Stahlindustrie so ausgestaltet werden können, dass sie – im Zusammenspiel mit der Reform der europäischen Klimapolitik – Wirkung für Klimaschutz, Energiesicherheit und eine sinnvolle Transformation der Wirtschaft insgesamt entfalten.