Nachdem die ersten 25 Prozent Erneuerbarer Energien in das Stromsystem integriert wurden, stellt sich die Frage, wie der Schritt hin zu 50 Prozent sinnvoll gelingen kann. Dabei wird deutlich, dass künftig die Systemintegration von erneuerbaren und konventionellen Energieträgern stärker in den Blick genommen werden muss. Insofern sind der Strommarktdesignprozess und das EEG 3.0 zwei Seiten derselben Medaille: Es geht darum, die Regeln für ein sinnvolles Zusammenspiel der Erneuerbaren Energien mit den fossilen Energieerzeugern, der Stromnachfrage und den Stromspeichern zu organisieren.
Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Institut im Herbst 2014 im Auftrag von Agora Energiewende ein deutlich über das EEG 2.0 hinausgehendes Reformmodell für das EEG erarbeitet. Ziel war es, ein Finanzierungssystem entwickeln, das sich in ein neues Strommarktdesign einordnet, die Flexibilitätsherausforderung aufgrund der wachsenden Anteile von Windkraft- und Solaranlangen aufgreift sowie die Akteursvielfalt und die Bürgerbeteiligung an den Erneuerbaren Energien erhält. Das vorgeschlagene Reformmodell sieht vor, die derzeit geltende Form der EE-Finanzierung in Form von gleitenden Marktprämien durch Kapazitätsprämien auf Basis systemdienlicher Leistung zu ersetzen.
Die Kurzfassung der Publikation erläutert die Hintergründe für den Vorschlag und beschreibt die Kernelemente des Reformmodells, d.h. insbesondere die Zahlung von Kapazitätsprämien auf Basis systemdienlicher Leistung. Zudem werden die Prämienzahlungen beispielhaft für Wind-, Solar- und Biomasseanlagen parametrisiert.