In der laufenden Legislaturperiode werden entscheidende Weichen im Bereich der Energieeffizienz gestellt. Unzählige Studien haben gezeigt: Wird die Energieeffizienz deutlich gesteigert, macht dies die Energiewende kostengünstiger für alle. Die Bundesregierung steht nun vor der Aufgabe, effektive Politiken und Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Mit der Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie sowie dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz besteht hierfür konkreter Anlass.
Das Ambitionsniveau der Richtlinie ist hoch, die Effizienzziele des Energiekonzepts sind ehrgeizig. Es ist absehbar, dass keine Einzelmaßnahme allein zur Umsetzung reicht. Im Kern geht es dabei um die Fragen, wie Energieeffizienz als Geschäftsmodell der Zukunft etabliert werden kann und welcher regulatorische Rahmen das nachgewiesene volkswirtschaftliche Potenzial in nachhaltiger Weise aktivieren kann.
Das Verpflichtungssystem für Energieversorger, das die EU-Energieeffizienzrichtlinie als eine zentrale Option vorsieht, wird von vielen Akteuren in Deutschland abgelehnt. Die Richtlinie sieht als Alternative sogenannte „andere strategische Maßnahmen“ vor, darunter Fondssysteme, Ausschreibungen oder Steuererleichterungen. In den letzten Monaten wurden verschiedene Vorschläge für ihre Ausgestaltung vorgelegt. Beim Vergleich der Modelle zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung, häufig fehlt allerdings noch der Schritt zur Konkretisierung des angedachten Geschäftsmodells für Energieversorger und Energiedienstleister.
Agora Energiewende hat daher das ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH und die LBD-Beratungsgesellschaft mbH beauftragt, ein konkretes Umsetzungs- und Finanzierungskonzept für die EU-Energieeffizienzrichtlinie zu entwickeln. Zugleich soll gezeigt werden, wie damit eine Grundlage für attraktive Geschäftsmodelle für Energieversorger und Energiedienstleister entsteht. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, den „schlafenden Riesen“ Energieeffizienz nun endlich zu wecken.