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Format
Studie
Date
21. April 2015

Die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung in der Energiewende

Status quo, Perspektiven und Weichenstellungen für den sich wandelnden Strom- und Wärmemarkt

Die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung in der Energiewende

Einleitung

Mit Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich Strom erzeugen und die entstehende Wärme nutzen – effizienter als bei der ungekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme. Jenseits dieser allgemeinen Charakterisierung der KWK entfaltet sich ein weites Spektrum von KWK-Lösungen,  die sich hinsichtlich ihrer Einsatzbereiche, Anlagengrößen, Brennstoffe und Geschäftsmodelle teils
erheblich unterscheiden.

Dementsprechend komplex ist die Diskussion um die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes  (KWK-G), die die Bundesregierung für das laufende Jahr 2015 anstrebt. Sie kreist um Fragen wie die Flexibilisierung von Anlagen, die Neubestimmung des KWK-Ausbauziels, die Förderung von Bestandskraftwerken und die Behandlung von Selbstverbrauch aus Eigenerzeugung.

Agora Energiewende will diese oft nur Expertinnen und Experten verständliche Diskussion leichter zugänglich machen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Ansatz, die zukünftige Rolle der KWK in einem Energiesystem zu bestimmen, das mehr und mehr von Wind- und Solaranlagen geprägt ist. Wir haben deshalb die LBD Beratungsgesellschaft damit beauftragt, den Status quo der KWK, ihr wirtschaftliches Umfeld und ihren gegenwärtigen regulatorischen Rahmen zu analysieren und Vorschläge für dessen Weiterentwicklung auszuarbeiten.

Kernergebnisse

  1. Die KWK soll ihre Effizienzvorteile in die Energiewende einbringen – in einem fairen Wettbewerb mit anderen Technologien.

    KWK ist eine von mehreren Optionen, die zu Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Effizienz im Stromsystem beitragen können. Sie muss sich diesem Wettbewerb stellen. Die KWK-Förderung muss deshalb in ein Energiewende-Marktdesign eingebettet werden.

  2. Die KWK-Förderung muss den Klimaschutzeffekt der KWK gezielt belohnen.

    Das Ziel der Energiewende ist der Klimaschutz. Gas-KWK-Anlagen haben einen deutlich höheren Klimaschutzeffekt als Kohle-KWK-Anlagen. Solange die CO2-Preise im Emissionshandel diesen Wert nicht spiegeln, sollte das KWK-G gezielt klimaschonende Gas-KWK unterstützen.

  3. Die KWK-Förderung muss die Flexibilität der Anlagen belohnen.

    Damit das Stromsystem Erneuerbare Energien bestmöglich integrieren kann, braucht es flexible Kraftwerke. Auch die KWK muss deshalb technisch flexibler werden. Darüber hinaus muss die KWK-Förderung Anreize für systemdienliche Betriebsentscheidungen schaffen, indem Zuschläge bei negativen Preisen ausgesetzt werden.

  4. Die Verzerrung von Betriebs- und Investitionsentscheidungen durch die indirekte KWK-Förderung sollte dringend abgebaut werden.

    Die größte KWK-Förderquelle ist nicht die KWK-G-Förderung, sondern die Vermeidung von Abgaben und Umlagen durch Selbstverbrauch. Selbst verbrauchter Strom sollte deshalb nicht auch noch KWK-Förderung erhalten. Auch die implizite Förderung aus den vermiedenen Netzentgelten ist nicht sinnvoll.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Carsten Diermann, LBD Beratungsgesellschaft mbH
Publikationsnummer
068/06-S-2015/DE
Versionsnummer
1.1
Veröffentlichungsdatum

21. April 2015

Seitenzahl
56
Zitiervorschlag
LBD Beratungsgesellschaft mbH (2015): Die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung in der Energiewende. Studie im Auftrag von Agora Energiewende.
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Perspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung.

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