Damit Deutschland bis 2050 mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs mit Erneuerbaren Energien decken kann, ist ein Umbau der Infrastruktur notwendig. Dazu müssen zum einen die Transportkapazitäten der Übertragungsnetze erhöht werden. Zum anderen bekommen die bisherige Verteilnetze zusehends eine neue Funktion: Sie sammeln bereits heute die Leistung von rund 99 Prozent aller Photovoltaikanlagen und 95 Prozent der Windräder ein und fungieren damit zusehends als intelligente Stromsammelschienen.
Die Schwerpunkte der Stromerzeugung aus Windkraft liegen hingegen an den Küsten von Nord- und Ostsee. Und die höchste Erzeugungsleistung aus Photovoltaik befindet sich in Süddeutschland.
Gleichermaßen ist der Strombedarf in Deutschland nicht homogen verteilt. Die Industriezentren und Ballungsräume mit hohem Strombedarf liegen vor allem im Ruhrgebiet, im Rhein-Main-Gebiet, im Großraum Stuttgart sowie im Großraum Nürnberg-München.
Die zentralen Herausforderungen leiten sich aus dem zeitlichen und räumlichen Auseinanderfallen von Erzeugung und Verbrauch ab. Studien haben gezeigt, dass Netze hier Stromspeichern technisch und von den Kosten her bei weitem überlegen sind. Der Um- und Ausbau der Stromnetze ist daher ein zentraler Punkt für das Gelingen der Energiewende.
In einem fortlaufenden Dialogprozess gemeinsam mit Experten aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Unternehmen geht Agora Energiewende der Frage nach, welche Infrastruktur wir in Zukunft für eine sichere Versorgung aus Erneuerbaren Energien benötigen. Dabei betrachten wir das Stromnetz sowohl auf Transportebene als auch auf Verteilebene, den Einsatz intelligenter Informationstechnologie und zuverlässiger Leistungselektronik für eine maximale Systemstabilität sowie die Funktion von Speichern in einem effizienten Netz.
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