Die Frage der Zukunft der Energieversorgung gehörte über mehr als eine Generation zu den (wenigen) Fundamentalkonflikten erst der westdeutschen und dann der gesamtdeutschen Bundesrepublik Deutschland. Insbesondere die Nutzung der Kernenergie spaltete das Land über Jahrzehnte. Seit den Beschlüssen des Bundestages zur Energiewende vom Juni 2011 existiert in Deutschland ein energiepolitischer Grundkonsens, der große Teile der Gesellschaft und alle im Bundestag vertretenen Parteien vereint. So sind sowohl der Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2022 als auch konkrete Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Strombereich gesetzlich und weitgehend einvernehmlich festgeschrieben. Das Energiekonzept der aktuellen Bundesregierung setzt sich weitere Ziele, insbesondere auf den Feldern Energieeffizienz und Energieeinsparung.
Deutschland verfolgt das Generationenprojekt einer zukunftsfähigen, einer nachhaltigen Energieversorgung ohne die Risiken weiterer Atomkatastrophen oder eines unkontrollierten Klimawandels. Über Energiepolitik gestritten wird weiterhin und heftig, jedoch nicht mehr über das Ob der Energiewende, sondern nur noch über das Wie. Dieser Streit ist lohnend. Es ist der Streit um den besten Weg zum Ziel, bei dem es immer wieder darum geht, aus widerstreitenden Einzelinteressen, das Interesse der Gesamtgesellschaft heraus zu destillieren. Für diese Generation und die ihr folgenden.