Indonesien ist ein Schwellenland, dessen Strombedarf im kommenden Jahrzehnt weiterhin stark steigen wird. Zwischen 2008 und 2017 nahm der Bedarf von 127 Terawattstunden auf 217 Terawattstunden jährlich zu. Dies entspricht einem mittleren jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. PLN, das staatliche indonesische Energieversorgungsunternehmen, geht von einem noch höheren Wachstum - 6,9 Prozent jährlich – in der kommenden Dekade aus. Seinem aktuellen Zehnjahresplan zufolge strebt PLN zur Deckung des Bedarfs die Inbetriebnahme von einer zusätzlichen Kraftwerkskapazität von 56 Gigawatt bis 2027 aus. Mehr als 27 Gigawatt (GW) davon sind Kohlekraftwerke. Beim Neubau von Erneuerbaren Energien (15 GW) liegt der Fokus auf großer Wasserkraft (8,3 GW) und Geothermie (5 GW). Hingegen spielen Photovoltaik und Wind, die beiden weltweit am stärksten wachsenden Stromerzeugungstechnologien, in den Planungen mit 2 GW nur eine zu vernachlässigende Rolle.
Dieses Projekt zielt darauf ab, die indonesische Regierung dabei zu unterstützen, den Stromverbund der drei maßgeblichen Inseln Java, Bali und Sumatra (sie stehen zusammen für 90 Prozent analysiert des indonesischen Strombedarfs), wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig zu entwickeln. Es die Nachfrageentwicklung vor dem Hintergrund des Wirtschaftswachstums und von Energieeffizienzoptionen. In verschiedenen Szenarien werden das Potenzial sowie die energiewirtschaftlichen Implikationen eines stärkeren Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik beleuchtet.
In dem Projekt kooperieren der indonesische Think Tank Institute for Essential Services Reform, das Australia-Indonesia Energy Center und Agora Energiewende. Die Zusammenarbeit vereint umfangreiche Kenntnisse der energiepolitischen Situation in Indonesien, Modellierungs-Knowhow und internationale Erfahrungen bei der Transformation von Stromsystemen.