Die Kostenentwicklung für Strom aus Windenergie ist von großer Bedeutung für die Energiewende, da Wind ein wichtiges Standbein der Dekarbonisierung des Energiesektors darstellt. Wie viele Windanlagen in einem Land langfristig gebaut werden sollen, wird im Allgemeinen mithilfe von Szenarien für einen kostenoptimierten Energiemix bestimmt. Pessimistische Kostenannahmen können so zu deutlich unambitionierteren Ausbauzielen führen, wie man aktuell an der Debatte um das Winterpaket der Europäischen Union sehen kann.
Internationale Ausschreibungsergebnisse für Windstrom haben seit 2015 alle Rekorde gebrochen. Projekte erhielten den Zuschlag mit Geboten um die drei Cent pro Kilowattstunde, das ist weniger als die Hälfte des typischen deutschen Fördersatzes. Vor diesem Hintergrund stellen sich mehrere Fragen: Ist die in gängigen Studien unterstellte Kostenentwicklung – welche mehrheitlich aus der Zeit vor den aufsehenerregenden Ausschreibungen stammen – noch zeitgemäß? Inwiefern lassen sich ähnlich kosteneffiziente Projekte in Deutschland realisieren? Was sind die Potentiale, und welche Hindernisse stehen dem im Weg? Diesen Fragen sollen mit Blick auf die erste deutsche Ausschreibung für Windenergie an Land beantwortet werden.