Konzepte und Roadmap für Smart Markets

Ausgestaltung von Smart Markets zur Bewirtschaftung von Knappheiten – insbesondere Netzengpässen

  • Laufzeit: 05/2016 - 03/2017

Auf den Strommärkten (Day-Ahead- und Intraday-Markt) erfolgt die Preisbildung unter der Zugrundelegung einer „Kupferplatte“. Das heißt, dass die Marktakteure agieren, als ob das Netz engpassfrei wäre. Im realen Netzbetrieb entstehen jedoch physikalische Restriktionen wie Netzengpässe, die die Märkte nicht abbilden. Um die Netzstabilität zu gewährleisten, müssen die Netzbetreiber in solchen Situationen Maßnahmen wie Einspeisemanagement (Abregelung Erneuerbarer-Energien-Anlagen) oder Redispatch (auf Übertragungsnetzebene) ergreifen. Die Anzahl der Einsätze und abgeregelten Energiemengen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Daher stellt sich die Frage, wie in Zukunft sogenannte „Smart Markets“ geschaffen werden können, um Netzengpässe zu bewirtschaften. Flexibilitätsoptionen wie Power-to-Heat, Speicher, flexible Nachfrage und Erzeugung, Regelleistung durch Erneuerbare-Energien-Anlagen und intelligente Netztechnologien können hier zum Einsatz kommen. Anstelle Erneuerbare-Energien-Anlagen abzuregeln, könnte ihr Strom somit lokal anderweitig genutzt werden. Bislang existieren hierzu aber noch keine Modelle, wie diese Netzengpässe über sogenannte Smart Markets bewirtschaftet werden können.

Die Studie hat das Ziel, die inhaltliche Lücke einer möglichen konkreten Ausgestaltung von Smart Markets zu schließen. Das Forschungsvorhaben mit Ecofys und Fraunhofer IWES wird verschiedene konzeptuelle Modelle zur möglichen Ausgestaltung eines Smart Markets entwickeln. Darauf basierend wird eine „Smart Markets Roadmap“ erstellt. Gegenwärtig existiert ein Mosaik an verschiedenen Gesetzen, Verordnungen und Regelungen, die sich teils ergänzen, aber sich in Bezug auf die Ausgestaltung von Smart Markets teilweise auch „kannibalisieren“ können. Fußend auf den Ergebnissen der qualitativen Modellentwicklung erfolgt daher die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für das deutsche Regelwerk, die in eine Regulatory Roadmap münden.

Für die Ausgestaltung von Smart Markets unter der Abgrenzung von Netz und Markt entstehen u.a. folgende Fragen:

Wer soll die Knappheiten in Verteil- und Übertragungsnetz bewirtschaften (Anreize für den Smart Market)?

Wie wird ein effizienter Einsatz der Flexibilitätsoptionen durch Smart Markets geschaffen (unter Berücksichtigung der heterogenen Netzregionen und Informations- und Kommunikationstechnologien)?

Wann – d.h. in welchen kritischen Netzzuständen – erfolgt ggf. eine Auflösung vom Smart Market hin zum reinen Netzbetrieb (Systemeingriffe und netzdienliche Maßnahmen durch Netzbetreiber)?

Was – welche Anpassungen des regulatorischen Regelwerks – ist vonnöten, um eine effiziente Aktivierung der Flexibilitäten diskriminierungsfrei und technologieoffen zu ermöglichen und entsprechende Anreize zu setzen?

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