Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in Deutschland und Europa alte Gewissheiten hinweggefegt. Gerade in der Energiepolitik zeigt sich die enge Verflechtung mit Russland als eine riskante Abhängigkeit und die Transformation zur Klimaneutralität erweist sich als zentrale Strategie für Energiesicherheit und europäische Souveränität. Kurzfristig können unerwartete Veränderungen der Energieimporte allerdings auch Transformationspfade, die bisher weithin als zuverlässig angesehen wurden, in Frage stellen.
In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Deutschland seine Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren kann, und wie der Weg zur Klimaneutralität und dadurch auch stärkeren Energiesicherheit in Anbetracht der veränderten Lage weiter beschritten werden kann. Klar ist: Energiesicherheit und Klimaschutz sind keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig.
Eine erste Analyse, die wir gemeinsam mit der Prognos AG und dem Wuppertal Institut erstellt haben, hat gezeigt, dass eine ambitionierte Wärmewende und der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien es Deutschland ermöglichen, bis 2027 den deutschen Gasbedarf um rund ein Fünftel zu reduzieren. Zudem wurden kurzfristige Handlungsoptionen bei einem akuten Versorgungsausfall russischer Gasimporte identifiziert.