Zum Hauptinhalt gehen

Dieser Inhalt ist auch verfügbar auf: Englisch

Format
Meldung
Date
17. Mai 2016

Warum es am Pfingstsonntag doch keine 100 Prozent Stromverbrauch aus Erneuerbaren Energien waren

Insbesondere aktuelle Daten zum Stromverbrauch sind stark vorläufig und können sich prinzipbedingt am Folgetag deutlich ändern

Am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, hatte es den vorläufigen Daten des Agorameters zufolge den Anschein, als ob stundenweise die deutsche Stromversorgung zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien erfolgt wäre. Darüber wurde auf Twitter vielfach berichtet. Die seit dem Abend des Pfingstmontages, 16. Mai 2016, vorliegenden Daten zeigen jedoch, dass am Pfingstsonntag keine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien erreicht wurde, sondern deren Anteil am Stromverbrauch höchstens bei etwa 82 Prozent lag. Der Grund für diese Verschiebung liegt in einer Aktualisierung der Daten zum Stromverbrauch. Wir haben am Pfingstsonntag kontinuierlich in der Twitter-Diskussion auf die Vorläufigkeit der Daten hingewiesen und vor vorschnellen Interpretationen gewarnt. Die Angabe "100 Prozent" haben wir uns nicht zu eigen gemacht.

Wie kommt es zu der Abweichung?

Der Stromverbrauch wird im Agorameter im Allgemeinen berechnet, indem die Daten zur Stromerzeugung und zu Stromimporten addiert und um Stromexporte vermindert werden. Dazu ist man unter anderem auf  Erzeugungsdaten für die konventionelle Erzeugung angewiesen. Diese liegen in der Regel erst mit einem Tag Verzögerung vor. Für den aktuellen Rand – insbesondere den laufenden Tag - ist dieses Lastberechnungsverfahren daher nicht anwendbar.

Um dennoch aktuelle Verbrauchsdaten angeben zu können, nutzen wir für den laufenden Tag die Lastdaten von ENTSO-E. Diese werden nach einem ähnlichen Verfahren berechnet wie oben beschrieben. Im Agorameter sind sie an einer Strichelung der Verbrauchskurve zu erkennen.  Allerdings umfassen die Lastdaten  nach ENTSO-E nicht die vollständigen Erzeugungsdaten und belaufen sich daher auf geringere, unseres Erachtens unvollständige Werte. Um diese Differenz zu überbrücken, wenden wir ein Hochrechnungsverfahren an. Im Regelfall arbeitet dieses recht zuverlässig, insbesondere in Extremsituationen hat es jedoch wie alle Hochrechnungsverfahren Schwächen. Hier durch können sich dann beispielsweise zu geringe Lastdaten ergeben.

Verbesserungen geplant

Uns ist sehr an belastbaren Angaben gelegen. Aus diesem Grunde werden wir in den nächsten Tagen an Verbesserungen des Agorameters arbeiten. Hierbei soll die Prognosegenauigkeit soweit wie möglich erhöht werden. Zudem sollen mögliche Ungenauigkeiten noch besser gekennzeichnet werden.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Neuigkeiten auf der Website? Erhalten Sie regelmäßige Informationen über unseren Newsletter.

Jetzt abonnieren