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Pressemitteilung
Date
7. April 2016

Flexibilität + Effizienz = Flex-Efficiency

Konzept von Agora Energiewende kombiniert Verminderung des Stromverbrauchs in der Industrie mit dessen zeitlich variabler Steuerung

Flexibilität + Effizienz = Flex-Efficiency

7. April 2016. Industrieanlagen sollen künftig nicht nur effizienter beim Stromverbrauch sein als heute, sie sollen auch so ausgelegt werden, dass ihr Stromverbrauch zeitlich flexibel variiert werden kann. Dadurch können die Energiekosten von Industrieunternehmen sinken: Zum einen durch einen insgesamt geringeren Verbrauch, zum anderen, weil sich mit einer flexiblen Betriebsweise der Anlagen Stromverbräuche in Zeiten mit niedrigen Strompreisen an der Strombörse verlagern lassen. Dieses „Flex-Efficiency“ genannte Konzept hat das unabhängige Denk- und Politiklabor Agora Energiewende jetzt in einem Impulspapier vorgestellt.

„Erneuerbare Energien dominieren das Stromsystem bereits heute. Je mehr Wind- und Solaranlagen hinzugebaut werden, desto stärker werden die Preise an der Strombörse schwanken. Für industrielle Energieverbraucher ist es eine attraktive Perspektive, zu Zeiten mit niedrigen Preisen mehr Strom zu verbrauchen als zu Zeiten mit hohen Preisen“, sagt Agora-Direktor Dr. Patrick Graichen. „Das sollte bei der Entwicklung neuer Industrieanlagen und deren Betrieb bereits heute bedacht werden.“

Das Impulspapier erläutert die „Flex-Efficiency“ am Beispiel einer Essener Aluminiumhütte: Dort werden gegenwärtig Öfen erprobt, die ihre Leistungsaufnahmen um bis zu 25 Prozent gegenüber der Nennleistung erhöhen und verringern können und die zugleich effizienter sind als die bisherigen Öfen. Große Potenziale gibt es auch im Bereich von Pumpenanlagen – auf sie entfallen 30 Prozent des von Motoren in der Industrie verbrauchten Stroms.

Damit sich Flex-Efficiency industrieweit als Leitbild durchsetzen kann, muss der Strommarkt verbessert werden. „Hier sollten die Zugänge für flexible Verbraucher einfacher und die Produkte besser auf die Flexibilitätsanforderungen zugeschnitten werden.“, sagt Graichen. „Erst dann kann das Gros der steuerbaren Verbraucher auch tatsächlich günstige Marktlagen nutzen.“ Bislang werden die Preissignale des Strommarktes vielfach von Abgaben und Umlagen überlagert, so dass sie keine Steuerungsfunktion erfüllen können.

„Die Energiewende ist nicht nur für Verbraucher, sondern vor allem auch für die Industrie ein wichtiges Thema. Wir wollen mit unserem Papier einen Impuls für eine Diskussion setzen, wie die Industrie von der Energiewende profitieren kann, aber auch umgekehrt die Energiewende von der Industrie“, resümiert Graichen.

Die Studie „Flex-Efficiency“ wurde vom Beratungsunternehmen Ecofys im Auftrag von Agora Energiewende erstellt. Die Publikation steht unten zum kostenfreien Download zur Verfügung.

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