Südosteuropa

Die Region Südosteuropa (SEE) umfasst zehn Länder auf der Balkanhalbinsel. Sie besteht aus den sogenannten Westbalkanländern, die der Europäischen Union noch nicht beigetreten sind, jedoch den EU-Beitritt anstreben (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien) sowie den vier EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien, Griechenland, Kroatien und Rumänien. Die Westbalkanländer sind Mitglieder der Energiegemeinschaft (Energy Community).

Die Stromsysteme der SEE-Länder zeichnen sich durch eher alte und emissionsintensive Kraftwerke mit überwiegend staatlichen Energieversorgungsmonopolen aus. Die Braunkohle spielt eine wichtige Rolle im Stromsystem der Region, deren Gesamtproduktion in etwa dem Niveau in Deutschland, dem größten Braunkohleproduzenten in der EU, entspricht. Photovoltaik und Windkraft spielen in Südosteuropa noch eine sehr kleine Rolle.

  • Kosovo ist das am meisten von Braunkohle abhängige Land in der Region: 97 Prozent des dort erzeugten Stroms stammt aus Braunkohle.
  • Albanien ist das einzige Land in der Region, in dem es keine Kohlekraftwerke gibt und das seinen Strombedarf hauptsächlich aus Wasserkraft deckt.
  • In Mazedonien hat die Braunkohle einen Anteil von 65 bis 70 Prozent am Stromerzeugungsmix. Abhängig von den Niederschlagsbedingungen variiert der Wasserkraftanteil dort zwischen 30 bis 35 Prozent.
  • Rund 50 Prozent des griechischen Stroms stammen aus der Verstromung von Stein- und Braunkohle, etwa 30 Prozent werden in Gaskraftwerken erzeugt. Die restlichen 20 Prozent stammen aus Ölkraftwerken, sowie Wasserkraft-, Windkraft- und Solaranlagen
  • In Kroatien liefert die Wasserkraft etwa 50 Prozent des national erzeugten Stroms. Kernkraft, Kohle, Windkraft und Photovoltaik machen den Rest aus.
  • Serbien, ähnlich wie Mazedonien, erzeugt mehr als 60 Prozent seines Stroms aus Kohle. Der Rest stammt hauptsächlich aus Wasserkraft.
  • Der Stromerzeugungsmix Montenegros umfasst hauptsächlich Wasserkraft, etwa 30 Prozent des Stroms stammen aus Kohle.
  • In Bulgarien und Rumänien ist Kernkraft Teil des Mix‘. Stein- und Braunkohle ist die bedeutendste Stromquelle in Bulgarien, Wasserkraft in Rumänien.
  • Bosnien-Herzegowina produziert Strom hauptsächlich aus Kohle und Wasserkraft, wobei letztere einen Anteil von etwa 20 Prozent am Strommix hat.

 

Die Region leidet unter hoher Energiearmut (rund 40 Prozent der Haushalte in der gesamten Region sind davon betroffen), hoher Energieintensität (circa drei- bis viermal höher als im EU-Durchschnitt) und starker Luftverschmutzung.

Derzeit befindet sich die Region an einem Scheideweg, denn alternde Kohlekraftwerke müssen ersetzt werden. Die Länder verfügen über ein enormes Potenzial zur Stromerzeugung insbesondere aus Photovoltaik und Windkraft sowie über erhebliche Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz. Die gemeinsame politische Vergangenheit vieler SEE-Länder und die engen geografischen und politischen Verbindungen zwischen ihnen bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Energiewende in einem regionalen SEE-Kontext voranzutreiben. Hierzu hat Agora Energiewende mehrere Projekte mit regionalen Partnern in Südosteuropa ins Leben gerufen.

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