Polen und Tschechien stehen vor tiefgreifenden Reformen ihres Energiesektors, um die Sicherheit des Stromsystems weiterhin zu gewährleisten. In beiden Ländern findet daher eine breite Diskussion über die künftige Energiepolitik statt.
Die Tschechische Republik erwägt den Ausstieg aus der Kohleverstromug und den Ausbau der Kernkraftenergie. In Polen wird Kohle hingegen als heimische Energiequelle gesehen, die das Land von Energieimporten unabhängiger macht. Gleichwohl arbeitet man auch in Polen intensiv an der Frage, wie soll der Energiemix der Zukunft aussehen soll.
Die Umsetzung der europäischen Energie- und Klimapolitik ist dabei eine Herausforderung für beide Länder. Erneuerbare Energie werden dort überwiegend nicht als zuverlässige Energiequelle gesehen, die es in Zukunft zu nutzen gilt - unbeachtet der Perspektive, dass mit der Integration der europäischen Energiemärkte alle Energiesysteme größeren Fluktuationen ausgesetzt werden.
Bereits heute sind die Auswirkungen der deutschen Energiewende sowohl auf Polen als auch auf Tschechien enorm. Umgegehrt haben Entscheidungen, die von den dortigen Regierungen getroffen werden, auch Einfluss auf das deutsche Stromsystem.
Aus diesen Gründen ist gegenseitiges Verständnis und der gemeinsame Austausch heute wichtiger denn je. Agora Energiewende arbeitet daran, Potenziale für eine verbesserte Kooperation zu identifizieren und den Energiedialog zwischen den Ländern zu verbessern.