Die Energiewende ist ein europäisches Thema. Denn das deutsche Stromsystem ist nicht nur durch Stromleitungen mit den Nachbarländern verbunden, es ist selbstverständlich auch Teil des europäischen Energiebinnenmarktes. In der Europäischen Union fällt das Thema Energie teilweise in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten (etwa der Energiemix), teilweise unterliegt es Gemeinschaftsrecht.
In den vergangenen 20 Jahren sind die nationalen Energiemärkte durch mehrere Gesetzespakete bereits stark integriert worden. So sind die vortägigen Strommärkte gekoppelt, Zielvorgaben für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in einer europäischen Richtlinie festgelegt oder gemeinsame Regelungen für den Systembetrieb entwickelt worden.
Die derzeitige Europäische Kommission plant eine Reihe von neuen Gesetzesinitiativen, um die Integration des Energiebinnenmarktes weiter voran zu treiben. Zu diesen Initiativen zählen unter anderem
- die Weiterentwicklung der Energiebinnenmarkt-Richtlinie,
- die Fortschreibung der Erneuerbare Energien Richtlinie, u.a. um die Zielvorgabe von mindestens 27 Prozent Erneuerbare Energie in Europa im Jahr 2030 zu konkretisieren,
- ein Review der Energieeffizienz-Richtlinie,
- sowie ein verstärkter Fokus auf regionalen Initiativen wie dem Pentalateralen Energy Forum (PLEF) oder dem Baltic Energy Market Interconnection Plan (BEMIP)
Die weitere europäische Integration des Energiesystems wird – neben der Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten – ein Fokus unserer Arbeit sein.