Die Energiewende macht das Energiesystem sichtbarer und allgegenwärtiger als es das hergebrachte Energiesystem auf Basis vergleichsweise weniger zentraler Kraftwerke war. Sie bleibt nicht ohne Rückwirkungen auf die Natur, sie rückt das Energiesystem näher an die Menschen und verändert ihr unmittelbares Lebensumfeld. Bisher akzeptieren die Menschen die Veränderungen mehrheitlich, weil sie wissen, dass das neue System sie auf mittlere und lange Sicht zuverlässig vor den Großrisiken der Kernenergie und des Klimawandels schützt.
Doch die überwältigende Zustimmung zu den Zielen der Energiewende und zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien beinhaltet keine Garantie für alle Zukunft. Vor Ort nimmt der Widerstand gegen neue und immer größere Windenergieanlagen in jüngster Zeit zu und er organisiert sich auch bundesweit. Deshalb muss die Politik dauerhaft überzeugende Strategien entwickeln, die insbesondere die bislang noch hohe Zustimmung zur Windenergie an Land auch für die Zukunft absichern. Denn diese Erneuerbare Energie gehört zu den tragenden Säulen der Energiewende, ohne die die Transformation des Energiesystems in Deutschland nicht gelingen kann.
Dieses Projekt beinhaltet zwei ausgearbeitete Strategievorschläge zur Absicherung der Vor-Ort-Akzeptanz neuer Onshore Windenergieprojekte.
Zum einen sollen die Standortkommunen über eine von den Windkraftbetreibern zu entrichtende Sonderabgabe stärker als bisher an den Erträgen der Windenergie in ihrer Umgebung beteiligt werden. Die Sonderabgabe wird nach dem in dem Projekt entwickelten Vorschlag bundesweit gesetzlich geregelt. Ihr Volumen errechnet sich nach transparenten und einfachen Formeln aus der Höhe, der Leistung und den jährlichen Stromerträgen der jeweiligen Windenergieanlagen.
Zum anderen soll die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Errichtung von Windenergieanlagen mit dem Ziel aktualisiert und professionalisiert werden, mehr Transparenz herzustellen, die Störung des Landschaftsbilds und die Rückwirkungen auf die Natur auf das unausweichliche Maß zu begrenzen. Dazu gehört, die Öffentlichkeit schon vor der förmlichen Antragstellung besser einzubeziehen und ihre Beteiligung schon ab der ersten Windenergieanlage verpflichtend vorzusehen.