VERSCHOBEN: Lokale Strompreise – niedrigere Stromkosten durch besseres Marktdesign

*** Die letzte Überprüfung unserer komplexen Berechnungen hat noch weiteren Arbeitsbedarf ergeben. Um die hohen qualitativen Standards unserer Veröffentlichungen sicherzustellen, müssen wir die Publikation von Studie und Tool auf Anfang des kommenden Jahres verschieben und somit auch das Webinar. Sobald ein neuer Termin feststeht, werden wir Sie informieren. ***

Worum es bei dieser Veranstaltung geht

Im zukünftigen klimaneutralen Energiesystem wird der Strombedarf deutlich ansteigen und der Strom dafür über weitere Strecken transportiert werden. Um die großen industriellen Verbrauchszentren jederzeit mit einem Strommix aus Erneuerbaren Energien versorgen zu können, ist es nicht nur wichtig das Netz auszubauen, sondern auch die vorhandenen Kapazitäten besser zu nutzen. Dabei können lokale Preissignale für Verbraucher*innen hilfreich sein, die zusätzlich zu den Kosten der Stromerzeugung anzeigen, wie ausgelastet das Netz zwischen ihnen und den Erzeugern ist. Erzeuger und stromintensive Industrien wiederum haben bei standortbezogenen Investitionsentscheidungen einen Anreiz, die lokale Kapazität des Stromnetzes zu berücksichtigen. So können lokale Strompreise wichtige Signale geben, um das System besser auszulasten und dadurch ansonsten benötigten Ausbau zu vermeiden. Das senkt die Stromkosten für alle Verbraucher*innen. Den Vorteilen stehen allerdings auch Kosten durch die Umstellung, geringere Liquidität am Terminmarkt oder größere Marktmacht gegenüber.

In Deutschland gehen die Meinungen über eine funktionalere Ausgestaltung des Strommarktdesigns auseinander: Zahlreiche Energieökonomen betonen die Effizienz lokaler Preisanreize, während sich die Energiebranche und das Bundesministerium für Wirtschaft und KLimaschutz (zuletzt im "Optionenpapier Strommarkt") klar gegen einen Zonensplit in kleinere Strompreiszonen ausgesprochen haben. Andererseits sind die Probleme des gegenwärtigen Strommarktdesigns unverkennbar, die sich in Eingriffen durch die Netzbetreiber (Redispatch) und deren Kosten in Milliardenhöhe und ungewollte europäische Ringflüsse niederschlagen. Dies erhöht den Druck, Alternativen für ein effizienteres Stromsystem ernsthaft zu prüfen.

Mit Spannung wird daher Ende Dezember der sogenannte „Bidding Zone Review“ der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOe) erwartet, in dem sie ihre Empfehlung zur künftigen Gestaltung der Strompreiszone in Deutschland und anderen EU-Staaten abgeben werden. Rechtzeitig davor veröffentlicht Agora Energiewende die Studie „Lokale Preise – niedrigere Stromkosten durch besseres Marktdesign“, in der die Vor- und Nachteile eines Systems mit kleineren Zonen beziehungsweise lokalen Preisen mithilfe einer umfassenden Modellierung unseres Projektpartners Fraunhofer IEE analysiert werden. 

Gemeinsam mit der Studie wird auch eine Erweiterung des webbasierten Agorameters auf der Agorawebsite veröffentlicht. Hiermit können die Effekte lokaler Strompreise anhand tagesaktueller Marktdaten zum Strommix und Preisen in Deutschland nachvollzogen werden (inkl. bald sechs Jahren Historie). Das Tool ist in dieser Form einzigartig und dient gemeinsam mit der Studie als Beitrag für eine besseren Erkenntnis- und Datengrundlage in der Diskussion um die eine große Gebotszone versus kleinere Strompreiszonen oder Knotenpreise (LMP).

Registrierung
Sobald der neue Termin feststeht, werden wir die wieder Registrierung freischalten.

Präsentation(en)
Wir veröffentlichen die Präsentation(en) nach der Veranstaltung.

Mitschnitt
Wir planen, die Veranstaltung aufzuzeichnen. Den Mitschnitt veröffentlichen wir einige Tage nach der Veranstaltung.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine anregende Diskussion!