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1. März 2024

Agorameter Review: Der deutsche Strommix im Februar 2024

Monatliche Analyse der Entwicklungen und Trends der Stromerzeugung in Deutschland sowie ausgewählte Themen darüber hinaus. Regelmäßige Updates zu aktuellen Veränderungen der Anteile von konventionellen und Erneuerbaren Energien sowie CO₂-Emissionen des deutschen Strommix.

 

Agorameter Review

Wie setzte sich der deutsche Strommix im Februar 2024 zusammen?

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Erneuerbare Energien erreichten im Februar 55 Prozent am Strommix und damit den höchsten Wert in diesem Monat seit Beginn der stündlichen Datenerfassung im Jahr 2012. Wind- und Solarkraftanlagen erzeugten mit einem Anteil von 43 Prozent doppelt so viel Strom wie die deutschen Kohlekraftwerke, deren Anteil mit 21 Prozent auf den niedrigsten Februar-Stand seit der Corona-Pandemie fiel.  

Der Strommix mit einem hohen Anteil Erneuerbarer Energien und weniger Kohle führte zu einem Emissionsrückgang aus deutschen Kraftwerken von 30 Prozent beziehungsweise 5,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten gegenüber dem Vorjahresmonat. Haupttreiber für die Halbierung des Börsenstrompreises auf 61 Euro pro Megawattstunde waren der im Vergleich zum Vorjahresmonat um 52 Prozent gesunkene Großhandelspreis für Erdgas und der um 40 Prozent gefallene Preis für CO₂-Zertifikate.

Wie hat sich die Stromerzeugung im Februar 2024 gegenüber dem Februar 2023 verändert?

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Windstrom verzeichnete ein sattes Plus von 4,5 Terawattstunden! Der Anstieg der Windenergie ist zum einen auf stärkere Winde zurückzuführen – die Windgeschwindigkeit lag im Bundesdurchschnitt 19 Prozent höher als im Februar 2023. Und zum anderen auf den Zubau von 3,1 Gigawatt Wind an Land sowie 0,3 Gigawatt Wind auf See seit März 2023.

Durch die hohe Windstromerzeugung in Kombination mit einer sinkenden Auslandsstromnachfrage fiel die Kohleverstromung um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum; zugleich hatte Deutschland eine nahezu ausgeglichene Stromhandelsbilanz und importierte im Februar nur 0,2 Terawattstunden mehr als es exportierte. Um den Ausbau der Windenergie weiter voranzubringen, muss Deutschland zügig auf einen Nettoausbaupfad von rund acht Gigawatt bei Wind an Land und rund drei Gigawatt bei Wind auf See kommen. Ein gutes Zeichen ist, dass die genehmigte Leistung von Wind-an-Land-Projekten sich zum Jahresanfang gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt hat.  

Wie verhalten sich Wind- und Solarstromerzeugung zueinander?

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Mit einem immer höheren Anteil von Erneuerbaren Energien im Strommix werden Flexibilitätsoptionen wichtiger, um Angebot und Nachfrage auf stündlicher, täglicher und saisonaler Zeitebene in Einklang zu bringen.

Die Wind- und Solarstromerzeugung ergänzt sich in Deutschland saisonal. Der bisher ausgewogene Zubau von Wind- und Solarenergie konnte die saisonalen Schwankungen auffangen. In der Regel verzeichnet die Windenergie in den Herbst- und Wintermonaten eine erhöhte Einspeisung, während die Photovoltaik im Frühjahr und Sommer verstärkt Strom produziert. Daher muss auch der, zuletzt schwächelnde Zubau der Windenergie Fahrt aufnehmen, um den kostenaufwändigen saisonalen Speicherbedarf zu minimieren.

Darüber hinaus gibt es weitere Flexibilitätsoptionen, die einen kostengünstigen Ausgleich des Angebots an Wind- und Solarstrom erreichen: Eine weitflächige nationale und europäische Verteilung der Anlagen im integrierten EU-Strombinnenmarkt  verbunden mit dem Ausbau der Übertragungsnetze, Strom- und Wärmespeicher, Demand-Side-Management durch eine Flexibilisierung der Nachfrage aus Teilen der Industrie, von Wärmepumpen und von E-PKWs.

Bibliographische Daten

Autor:innen
Moritz Zackariat
Versionsnummer
1.0
Veröffentlichungsdatum

1. März 2024

Zitiervorschlag
Agora Energiewende (2023): Agorameter Review: Der deutsche Strommix im Februar 2024
Projekt
Diese Publikation wurde erstellt im Rahmen des Projektes Monatsauswertung Strommarkt Deutschland.

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